Heimniederlage gegen Keltern

Gegen ihre alte Mannschaft erzielte Marburgs Steffi Wagner (am Ball) vier Punkte und holte drei Rebounds. Foto: Melanie Weiershäuser

Dunkle Vorahnung – Dienstag geht’s weiter

Planet-Photo-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Rutronik Stars Keltern 71:81.

Der Heimauftakt des Pharmaserv-Teams ging daneben. Der Vizemeister und Pokalfinalist des Vorjahres nahm die Punkte mit aus der Universitätsstadt. Bei einem ausgeglichenen und drei gewonnenen Viertel ein verdienter Erfolg des Supercup-Siegers.

In der Vorschau auf die Partie gegen Keltern hatte BC-Coach Patrick Unger drei Keltern-Spielerinnen hervorgehoben: Mailis Pokk, Marina Markovic und Stina Barnert (12). Eine dunkle Vorahnung. Denn just diese drei erzielten – genau in der von Unger genannten Reihenfolge – die meisten Punkte für die Gäste: 18, 17 und 12.

Das Pharmaserv-Team lief fast während der ganzen Spielzeit hinterher. Nur ein Mal gelang die Führung (8:7, 3. Minute). Keltern spielte stark in der Verteidigung, traf konstant und hochprozentig. Mit einem Buzzerbeater aus rund 8,5 Metern sorgte Paige Bradley unter den Augen von Mutter und Bruder noch für Verzückung in bei heimischen Zuschauern: 20:20 nach zehn Minuten.

Doch den Schwung konnte der BC nicht nutzen. Keltern zog auf 33:22 davon (15.), ehe sich die Gastgeberinnen mit einer guten Phase auf 35:35 herankämpften (20.) und nach zwei Punkten der „Sterne“ beim Seitenwechsel noch gut im Rennen lagen.

Dann kam das dritte Viertel. Nicht ganz so schlimm wie sechs Tage zuvor in Hannover, aber über ein 0:10 (23.) verschafften sich die Badenerinnen den entscheidenden Vorsprung (55:40, 25.). Auf sieben Punkte Rückstand (58:65, 31.) kämpften sich die Lahnstädterinnen heran. Doch mehr war nicht drin.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir haben schlecht verteidigt, wir haben in den entscheidenden Phasen schlecht gereboundet defensiv, und wenn man gegen Keltern 20 Turnovers hat, dann machen sie daraus mindestens 20 Punkte. Vielleicht haben einige gedacht: Voriges Jahr waren wir Dritter, und das wird schon irgendwie laufen. Aber die Realität ist, dass andere Teams immens aufgerüstet haben. Wir können nicht erwarten, dass wir ohne Anstrengung und ohne Energie einfach über alles rüberschrubben, sondern müssen jedesmal hart arbeiten. Wir haben heute gegen das Top-Team der Liga gespielt, neben Wasserburg, und haben das Spiel phasenweise eng gestaltet und sind mehrfach zurückgekommen. Das ist positiv. Der Einsatz hat heute gestimmt.

In Chemnitz kommt wieder ein schwerer Gegner auf uns zu. Und sie sind ausgeruht. Ich hab keine Ahnung, warum sie jetzt an einem Doppelspieltag das Recht bekommen, ein Spiel zu verlegen, zumal sie ja vorige Saison einer Verlegung nicht zugestimmt haben, als es darum ging, dass eine andere Mannschaft in einem internationalen Wettbewerb im Final-Four spielen wollte. Das find ich eigentlich eine Frechheit. Das machen wir dann nächstes Mal einfach auch, dann sind wir auch ausgeruhter, gerade, weil wir auch das Pokalspiel hatten. Aber wir denken nicht daran, was wäre, wenn wir Dienstag verlieren. Wir bereiten uns wie auf jedes andere Spiel vor.“

Steffi Wagner (Spielerin Marburg, 2016-17 Keltern):
„Es ist immer was Besonderes, gegen seine alten Team-Kollegen zu spielen. Ich hatte das in den letzten Jahren immer mal. Daher war es heute nicht so dieses Erste, Besondere. Das war eigentlich immer Wasserburg gegen Rhein-Main Baskets. Wir haben nicht das gezeigt, was wir können. Wir wollten an den Dreier-Schützinnen dranstehen, standen aber die meiste Zeit viel zu weit weg. Nach der Halbzeit sind wir wieder in so einem Tran gewesen und haben uns wieder einen Zehn-Punkte-Rückstand eingefangen. Da müssen wir einfach dran arbeiten. Wir wissen, dass wir es können. Und das müssen wir gegen Chemnitz einfach mal 40 Minuten lang durchziehen.“

Christian Hergenröther (Trainer Keltern):
„Dass wir mit zehn Punkten Unterschied gewinnen, hatte ich überhaupt nicht erwartet. Die erste Halbzeit haben wir einfach nicht intensiv, nicht physisch genug gespielt. Aber ich bin stolz auf die zweite Halbzeit. Da haben wir auch Dreier getroffen. Das musst du eben auch gegen Marburg machen, weil sie dir den Korb zumachen. Bis sich bei uns alles findet, wird es einfach Zeit brauchen. Aber wir werden von Spiel zu Spiel besser. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so viele Offensivrebounds abgegeben, das war die Ansage in der Kabine. Die Rebounds waren der Schlüssel.“

 

Statistik
Viertel: 20:20, 15:17, 21:28, 15:16.
Marburg: Baker 7 (3 Assists), Bertholdt 5/1, Bradley 3/1 (4 Ass.), Greunke 9/1 (10 Reb.) , Schaake 7/1, Voynova 12 (3 Steals), Wagner 4, Wilke 10/2, Winterhoff, Yohn 14/4.
Keltern: Barnert 12/1, Ciappina 6/2, Fikiel 6 (7 Reb.), Likhtarovich 8/1 (3 Ass.), Pokk 18/4, Markovic 17/1 (7 Reb., 4 Ass., 5 St.), Miloglav 3/1, Nunn 2, Orrange 5 (6 Reb., 3 Ass.), Vuckovic 4.
SR: S.Koudela-Zimmermann, M.Behm. Z: 450.

Fun Fact: 53 Prozent Dreierquote (10/19).

Fail Facts: Erste Heimniederlage in einer Bundesliga-Hauptrunde gegen Keltern (bisher 2-0). – Zum ersten Mal zu Hause 80+ Punkte zugelassen und zum ersten Mal mit 70+ erzielten Punkten verloren seit 30.01.2016 (83:86-Niederlage gegen Saarlouis).

 

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Planet-Photo-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Chemcats Chemnitz (Dienstag, 16 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).

Schon am Dienstag, 3. Oktober, steht der dritte Spieltag an. Die Marburgerinnen empfangen die Chemcats aus Chemnitz. Die verloren am ersten Spieltag im Donau-Ries alle Viertel und am Ende mit 64:82. Die auffälligsten Zahlen legten Abigail Asoro (20 Punkte, 6 Rebounds, 4 Steals) und Kendall Noble (18 / 4 / 2 Assists / 4) vor. Die Partie der von Marburgs ehemaliger Dreierkönigin Amanda Davidson trainierten Mannschaft am zweiten Spieltag wurde auf Ende Oktober verlegt.

(von Marcus Richter)

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