Heimsieg gegen Heidelberg

Finja Schaake (am Ball gegen Arad) war im Heimspiel gegen Heidelberg für das Pharmaserv-Team die erfolgreichste Korbjägerin. Foto: Melanie Weiershäuser

Das war Team-Basketball

Planet-Photo-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – AXSE Bascats USC Heidelberg 84:66.

Mit dem siebten Heimsieg in Folge geht das Pharmaserv-Team in die Länderspielpause. Die Gäste aus Heidelberg (Bilanz 5:12) lagen nur in den ersten beiden Minuten kurz vorne. Danach kontrollierten die Marburgerinnen die Partie über weite Strecken.

Mit 10 Siegen aus 17 Spielen bleibt der BC auf Platz fünf, hat durch die Niederlage Bad Aiblings in Chemnitz aber nur noch ein Spiel Rückstand auf den dritten Platz.

Besonders in der ersten Halbzeit überzeugten die Hausherrinnen mit schönen Kombinationen und sicheren Abschlüssen aus allen Positionen. Auch mit spektakulären Aktionen begeisterten die Hessinnen ihre Anhänger, retteten den Ball im Sprung knapp vor dem Aus, um dann mit Ablauf der Angriffszeit die freie Mitspielerin und den erfolgreichen Abschluss zu finden.

Seine höchste Führung erzielte der BC durch Alex Wilke zum 47:26 in der 19. Minute. Nach dem Seitenwechsel halbierte der Aufsteiger langsam den Rückstand (48:59, 28.), ehe das Pharmaserv-Team die Zügel wieder anzog und mit 67:50 in den Schlussabschnitt ging.

Bis auf 61:71 kamen die Gäste noch einmal heran (34.). Dann zeigte Alex Wilke in einer Szene gleich mehrere Tugenden, die den BC an diesem Tag auszeichneten: Sie holte den Rebound ihres eigenen Dreierversuchs und gab mannschaftsdienlich an die frei unter dem Korb stehende Diana Voynova ab. Eine Rebound-Bilanz von 44:35 und 25:7 direkte Korbvorlagen (Assists) sprechen eine deutliche Sprache.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Es war heute ein weiterer guter Schritt. Wir haben in der Verteidigung viel Intensität aufs Feld gebracht. Offensiv sieht es phasenweise richtig gut aus, wenn ich da die Videos angucke, gerate ich manchmal ins Schwärmen. Und es macht jedem mehr Spaß, wenn der Ball mindestens drei, vier Mal gepasst wird, bevor wir den offenen Wurf finden. Das war heute Team-Basketball gegen Eins-gegen-eins-Basketball. Es war wichtig, dass Katie Yohns Fuß durchgehalten hat. Sie hat eine bomben erste Halbzeit gespielt. Auch Alex Wilke hat ein super Spiel gemacht. Sie hat den Game-Plan super umgesetzt und sich etwas zugetraut. Das würde ich gerne öfter von ihr sehen. Und bei hoher Führung in der zweiten Halbzeit ausruhen, dürfen wir uns nicht mehr. Das haben wir vor allem gegen Halle und Hannover erlebt. Man hat gegen Ende aber gesehen, dass es unser viertes Spiel innerhalb von acht Tagen war. Und da haben wir im Eins-gegen-eins nicht so gut ausgesehen. Aber das kriegen wir alles in den Griff und ich bin mir sicher, dass wir unseren besten Basketball in ein paar Wochen spielen werden.“

Kim Winterhoff (Spielerin Marburg):
„Wir waren in der Offense stark. Wir haben den Ball gut und schnell bewegt und freie Optionen rausgespielt, wie Patrick [Unger] das möchte, und einen guten Wurf für einen besseren eingetauscht. Im dritten Viertel haben wir in der Verteidigung zu viele And-ones gegeben, also in den Korbwurf reingefoult. Das müssen wir mal abstellen, denn so was zieht einen immer runter. Heidelberg spielt stärker als in der Hinrunde, sie können die Intensität länger aufrechterhalten. Sie spielen echt gut und verteidigen hart. Ich glaube, dass sie gute Chancen haben, unten rauszukommen und nicht abzusteigen. In der Nationalmannschaftspause hab ich eine Woche Urlaub. Ich werde erstmal Freunde besuchen, aber natürlich auch viel trainieren.“

Dennis Czygan (Trainer Heidelberg):
„Wir haben am Anfang in der Verteidigung nicht so gespielt, wie wir es haben wollten. Marburg hatte viele Baseline-Cuts. Weil wir in der Rotation zusammengebrochen sind und zu weit weg waren, hatte Marburg viele freie Würfe und hat im ersten Viertel auch super getroffen. Dann wieder ranzukommen, kostet Kraft. Mir hat sehr gut gefallen, dass wir uns zurückgekämpft und wieder ins Spiel reingefunden haben. Wir haben gesehen, dass wir auch auswärts hart und fokussiert spielen können, zwar noch nicht 40 Minuten, aber es wird mehr und mehr. Daran müssen wir weiter arbeiten. Wir haben noch ein paar Auswärtsspiele, die wir gewinnen können, das Spiel heute macht Mut. An die Playoffs zu denken, überlasse ich anderen. Als Coach sehe ich, dass wir noch in Abstiegsgefahr sind. Wir brauchen noch ein bis zwei Siege. Aber wir können das schaffen. Wir sind heimstark und das Team hätte es verdient.“

 

Statistik
Viertel: 26:15, 21:16, 20:19, 17:16.
Marburg: Baker 6 Punkte, Bertholdt 10, Bradley 6/2 Dreier (6 Assists), Greunke 8 (8 Rebounds, 4 Ass., 3 Blocks), Kohl (n.e.), Schaake 18/2, Voynova 6, Wagner 8, Wilke 4, Winterhoff 2, Yohn 16/4 (6 Ass.).
Heidelberg: Angol, Arthur 8 (3 Steals), Chatzitheodoros, Jones-Smith 8 (10 Reb.), Kranzhöfer 6, Le Mar 9/1, Lummer 4, Meusel, Palenickova 6/1, Young 21 (10 Reb.), Zipser 4.
SR: K.Kammann, C.Möhn. Z: 400.

Fun Facts: Marburg hat den Klassenerhalt geschafft. – 44 Rebounds sind die meisten in dieser Saison – genau so viele wie im Hinspiel. – Zum zweiten Mal in dieser Saison in der Bundesliga alle Viertel gewonnen – wie im Hinspiel. – Finja Schaake und Katie Yohn liegen nun in der ewigen Team-Rangliste für Dreier in der Bundesliga-Hauptrunde gleichauf auf Rang 3 (164, 2 hinter Platz 2: Sandra Weber). – Für den verhinderten Co-Trainer Andreas Steinbach saß Geburtstagskind und Damen-2-Trainer Frank Arnold auf der Bank.

Fail Fact: Weil sich beide Trainer in der 4. Minute in die Haare bekamen, wurden beide mit je einem Technischen Foul bestraft.

(von Marcus Richter)

WordPress › Fehler

Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Website.

Erfahre mehr über die Problembehandlung in WordPress.