Heimspiel gegen Wasserburg

BC Marburg gegen Herner TC am 31.10.2015

Marburgs Trainer Patrick Unger und Kapitänin Birte Thimm harren der Dinge, die da gegen den Ligaprimus kommen. (Foto: Melanie Schneider)

Kommen und staunen

Planet-Cards-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – TSV 1880 Wasserburg (Samstag, 19 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).

47:0 – so lautet die beeindruckende Siegesserie des TSV Wasserburg auf nationaler Ebene. Seit dem 25. April 2014 hat keine deutsche Mannschaft den amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger mehr bezwingen können. Nächstes Opfer: der BC Pharmaserv Marburg.

Nächstes Opfer? Warum eigentlich? Ist es nicht so, dass nächste Spiel sowieso immer das Schwerste ist? Dass der Ball rund ist und ein Spiel 40 Minuten dauert? Das Runde einfach nur ins Runde muss? Man immer nur von Spiel zu Spiel denkt? Die Wahrheit auf dem Parkett liegt? Der Gegner auch nur mit Inn-Wasser kocht? Man immer nur so gut spielen kann, wie der Gegner es zulässt? Der kleine David einst den großen Goliath bezwungen hat? Man schon Pferde vor der Apotheke k… ?

Nun ist das Phrasenschwein aber voll. Fast. Denn Marburgs Trainer Patrick Unger spricht vom „leichtesten Spiel des Jahres“. Schon das vierte. Im Frühjahr gab’s vom Team aus dem flächenmäßig kleinsten aber sportlich erfolgreichsten Erstliga-Ort schon mal Anschauungsunterricht: 137:229 lautete die ernüchternde Korbpunkt-Bilanz des Pharmaserv-Teams. Die drei Lehrstunden – am letzten Spieltag der Hauptrunde und dann in den Playoffs – gingen im Schnitt mit 31 Punkten Differenz in die Binsen.

Nach zwei schwächeren Spielen in dieser Saison haben die Marburgerinnen mit einem klaren Sieg in Chemnitz wieder in die Spur gefunden. Daher will Unger auch im Vorfeld von Angst gegen das Eurocup-Team nichts wissen: „Wir haben seit Beginn der Vorbereitung vor drei Monaten erst drei Spiele verloren. Da brauchen wir uns gar nicht so viel mit Negativem beschäftigen. Wir müssen von uns selbst überzeugt sein.“ Und eine Phrase legt der BC-Coach dann noch oben drauf – mit einem Augenzwinkern: „Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen.“

Fünf Gründe, unbedingt das Spiel zu besuchen (aus dem Kreis der Mannschaft):

1. „Weil man nicht jeden Tag einen Europapokal-Teilnehmer zu sehen bekommt, der richtig guten Basketball spielt.“

2. „Weil es in einer vollen, lauten Halle viel, viel mehr Spaß macht, zu spielen.“

3. „Weil die Mädels sich für das Team schinden und es verdient haben, vor voller Halle zu spielen.“

4. „Weil wir alles tun werden, um Wasserburg das Leben schwer zu machen.“

5. „Weil wir glauben, dass wir gewinnen können.“

Und: Wir haben (seit dem Wiederaufstieg 1992) an einem 14. November noch nie ein Spiel verloren, aber drei gewonnen. Eine Serie wird am Samstag definitiv reißen.

Also: Kommen und staunen. So oder so.

(von Marcus Richter)

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