Einblick in den Liga-Vorstand

Christine Hellkötter ist Vorstandsmitglied in der AG 1. DBBL sowie beim BC Marburg. Foto: Laackman/PSL

Wir bereiten uns auf mehrere Szenarien vor

Eine Marburgerin ist erneut in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft (AG) 1. Damen-Basketball-Bundesliga (1. DBBL) gewählt worden. Christine Hellkötter, ebenfalls Vorstandsmitglied des BC Marburg, ist seit 2006 Mitglied des dreiköpfigen Gremium, das die Vereine der 1. Liga vertritt.

Die AG 1. DBBL ist der Mehrheitsgesellschafter der DBBL GmbH und trägt damit auch eine gewichtige Verantwortung für die GmbH insgesamt. Christine Hellkötter übernimmt im Wesentlichen die Aufgaben der Schriftführerin. „Es geht aber darüber hinaus auch häufiger um juristische Fragen und natürlich um die Entwicklung der Liga und der DBBL insgesamt“, berichtet sie.

 

Fünf Fragen an Christine Hellkötter:

Was sagst du nach der Umfrage unter den Vereinen über die Entscheidung der (Nicht-)Wertung der Bundesliga-Saison 2019/20?
Christine: Ich finde es einmal mehr sehr bedauerlich, dass es nicht gelungen ist, in so einer gewichtigen Frage einen Konsens zu erzielen, der von allen Vereinen mitgetragen werden kann. Insbesondere tut es mir leid für die Vereine aus der 2. DBBL, die nahezu eine komplette Saison um den Aufstieg gekämpft haben und diesen jetzt nicht realisieren können. Auch der Wettbewerb in der 1. DBBL, in den ja am unteren Ende der Tabelle auch mein Verein sehr stark involviert war, ist komplett wertlos geworden.

Am 31. Januar stellte die DBBL Claus-Arwed Lauprecht als neuen Geschäftsführer der GmbH vor. Warum ist die Stelle jetzt wieder ausgeschrieben?
Christine: Wir haben Anfang des Jahres mit allen Gesellschaftern der DBBL GmbH zusammengesessen und über die Weiterentwicklung der Liga zwei Tage lang debattiert. Wir haben uns mit allen Gesellschaftern darauf verständigt, erstmal kurzfristig eine Übergangslösung zu wählen und dann eine Neuausschreibung im Sommer vorzunehmen. Das haben wir jetzt umgesetzt.

Welche Überlegungen gibt es angesichts der Corona-Krise innerhalb der DBBL im Hinblick auf die neue Saison?
Christine: Es gibt ganz viele Überlegungen in alle möglichen Richtungen. Wir sind aber – wie alle anderen ohne prophetische Fähigkeiten auch – darauf angewiesen, dass sich die Infektionslage in Deutschland deutlich verbessert. Ob, wann und unter welchen Bedingungen die Liga starten kann, steht in den Sternen. Wir können uns nur auf verschiedene Szenarien vorbereiten und das tun wir bestmöglich. Wir haben dazu eine Videokonferenz mit allen Vereinen gehabt. Die nächste findet diese Woche statt. Es gibt da also im Moment einen sehr engen Austausch.

Was wird aus dem Season Opening, das ursprünglich in Saarlouis geplant war? Gibt es irgendwelche Neuerungen?
Christine: Ich glaube, dass ich kein Geheimnis verrate, wenn ich hier sage, dass wir in diesem Jahr nicht mit einem Season Opening planen. Sonstige Neuerungen planen wir aktuell nicht, sondern wir arbeiten daran, die gesamte GmbH gemeinsam mit dem Deutschen Basketball Bund (DBB) ab der Saison 2021/22 neu aufzustellen und auszurichten. Ich denke und hoffe, dass wir da vor allem in puncto Nachwuchsförderung einiges verbessern werden. Wir müssen zu diesem Zeitpunkt den Vertrag mit dem DBB neu verhandeln und befinden uns dazu bereits jetzt in intensivem Austausch und sehr konstruktiven Gesprächen.

Was sagst du dazu, dass drei junge deutsche Spielerinnen in der USA beim WNBA-Draft berücksichtigt wurden?
Christine: Ich freue mich unglaublich, dass Satou Sabally, Luisa Geiselsöder und Leonie Fiebich das geschafft haben. Diese drei jungen Frauen sind zusammen mit Marie Gülich Aushängeschilder unserer Sportart, die es in den letzten Jahrzehnten immer nur sehr vereinzelt gegeben hat. Ich wünsche mir, dass die Liga die Sogwirkung und mediale Aufmerksamkeit, die solche Vorbilder haben, auch für sich nutzen wird.

(von Marcus Richter)