Durch Sieg in Bad Aibling zum Top-Four

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Finja Schaake (rechts, gegen Lena Bradaric) war mit 17 Punkten erfolgreichste Marburger Punktesammlerin in Bad Aibling. (Foto: Peter Voeth)

Schaake lässt Firedome erbeben

Planet-Cards-DBBL-Pokal, Viertelfinale: TuS Bad Aibling Fireballs – BC Pharmaserv Marburg 61:74.

Zum sechsten Mal haben Marburgs Erstliga-Basketballerinnen das Top-Four-Turnier um den deutschen Pokal erreicht. Beim Zweitligisten Bad Aibling Fireballs reichten dem Pharmaserv-Team zwei starke Viertel.

Das Tempo zu kontrollieren – das hatte BC-Trainer Patrick Unger seinen Schützlingen im Vorfeld des Pokal-Viertelfinales immer wieder gepredigt. Und immer, wenn die Marburgerinnen dies beherzigten, lief es gut. Wenn dagegen der Tabellenführer der 2. Liga Süd sein schnelles Spiel aufziehen konnte, bekam er Oberwasser.

Gut für die Hessinnen, dass sie im ersten Viertel einen guten, im dritten einen super Start hinlegten. Angeführt von Katlyn Yohn, die mit ihrem dritten Dreier zum 17:8 die erste Auszeit der Gastgeberinnen erzwang, legte sich der BC schon in den ersten fünf Minuten ein schönes Polster zu. Bad Aibling kam auf 14:19 heran, doch ein Dreier von Finja Schaake läutete den Endspurt in den ersten zehn Minuten zum 26:14 ein.

Der zweite Abschnitt gehörte klar den Fireballs. Die verteidigten aggressiv. Marburg wurde hektisch, verlor Bälle und ließ zu viele Rebounds zu. Auch das Wurfglück war den Gästen nicht mehr hold. Auf der anderen Seite sorgten Lindsay Sherbert und D’Asia Chambers zusammen für 13 der 19 Bad Aiblinger Punkte des Durchgangs, immer wieder gut in Szene gesetzt von Lena Bradaric. Die Hessinnen gingen nur noch mit einer 37:33-Führung in die große Pause.

Die Ansprache in der BC-Kabine fruchtete. Zwölf Zähler in Serie sammelten die Lahnstädterinnen in den ersten vier Minuten des dritten Durchgangs: 49:33. Die Fireballs bäumten sich nochmal auf (40:49, 26. Minute). Doch ein Marburger Neun-Punkte-Lauf sorgte wieder für freudige Gesichter auf der BC-Bank.

Näher als auf 53:65 vier Minuten vor Ende kamen die aufopferungsvoll kämpfenden Oberbayerinnen nicht mehr heran, ehe Finja Schaake mit sieben Punkten in Folge für die endgültige Entscheidung sorgte (38.). Die 19 Marburger Anhänger waren begeistert. Die Halle bebte. So stark, dass Farbe von der Hallendecke abblätterte und aufs Feld rieselte. BC-Flügelspielerin Svenja Greunke freute sich über die heiße Atmosphäre im Firedome, in dem schließlich nur die Gäste feierten: „Die Stimmung in der Halle war super. Ich war heute sehr überrascht, dass man dennoch die Marburger Fans überall hört.“

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir haben aggressiv in Offense und Defense angefangen. Dann hat Bad Aibling die Nervosität abgelegt. Lena Bradaric war nicht zu stoppen. Dagegen haben wir Jessica Höötmann fast aus dem Spiel genommen. In der Halbzeitpause haben wir besprochen, dass wir uns nicht auf Bad Aiblings Run-and-Gun einlassen dürfen, sondern mit Struktur unser Spiel machen wollen. Finja Schaake hat eine riesige zweite Halbzeit gespielt. Gegen die Presse haben wir drei Viertel schlau agiert. Aber Bad Aibling ist ein Team, das niemals aufgibt, selbst als die Partie längst entschieden war. Es war ein sehr anstrengendes Spiel. Das Erreichen des Top-Four war eins unserer internen Ziele. Das Turnier zu Hause auszurichten, wär natürlich für unsere Spielerinnen eine super Sache. Doch über eine Bewerbung entscheidet der Vorstand.“

Finja Schaake (Spielerin Marburg):
„Ich freue mich riesig, dass wir es ins Top-Four geschafft haben. Wir sind gut gestartet und haben locker aufgespielt. Dann haben wir uns an Bad Aiblings Spielstil angepasst und sind hektisch geworden. In der Halbzeitpause hat der Trainer gesagt, wir sollen ruhig bleiben und unseren Stiefel runterspielen. Immer wenn Bad Aibling ein bisschen rankam, sind wir zusammengekommen und haben uns gesagt: Alles ist gut, wenn wir nur ruhig bleiben.“

Oliver Schmid (Trainer Bad Aibling):
„Wir wollten möglichst lange mithalten und haben uns im zweiten Viertel gut zurückgekämpft. In der zweiten Halbzeit hat Marburg dann gezeigt, was der Unterschied zur ersten Liga ist. Von der Dreierlinie waren Katlyn Yohn in der ersten und Finja Schaake in der zweiten Hälfte nicht zu stoppen. Ich gratuliere Marburg zum verdienten Einzug ins Top-Four und wünsche ihnen dort alles Gute.“

Fun Facts: Im in der Team-Historie frühesten Pflichtspiel eines Jahres, der Partie auf nationaler Ebene mit der weitesten Anreise und dem ersten Auftritt in Bad Aibling überhaupt zieht Trainer Patrick Unger im dritten Versuch zum zweiten Mal ins Top-Four ein. Svenja Greunke und Katyln Yohn übrigens zum zweiten Mal in Folge (voriges Jahr mit den Rhein-Main Baskets) – für Svenja ist es insgesamt das Dritte. Auch Finja Schaake hat es schon zum dritten Mal ins Top-Four geschafft. Für Birte Thimm ist es sogar die fünfte Qualifikation (bisher mit Oberhausen) – 2012 gekrönt mit dem Pokalsieg.

Fail Fact: Die Freiwurfquote mit 57 Prozent (4/7). Bad Aibling traf sogar nur 55 Prozent (11/20).

Statistik
Viertel: 14:26, 19:11, 9:21, 19:16.
Bad Aibling: Bradaric 17 Punkte / 1 Dreier (6 Assists), Chambers 8/1 (6 Rebounds), Gehring (n.e.), E.Hebecker, Höötmann 2, Pölder 2 (5 Reb.), Rauffer (n.e.), Rupnik 2 (3 Ass.), Sandbichler (n.e.), Schnorr 6, Sherbert 24 (8 Reb., 4 Steals).
Feldwürfe 38 Prozent (24/64), Freiw. 55 Prozent (11/20), Reb. 30 (def. 21), Turnovers 19, Ass. 15, St. 8, Fouls 14.
Marburg: Baker 10 (4 Ass., 3 St., 2 Blocks), Benet 1, Eggers, Gaudermann 6, Greunke 11/1, Köppl, Lee 7 (5 Reb.), Schaake 17/3, Thimm 6, Winterhoff, Yohn 16/4.
Feldw. 47 Prozent (31/66), Freiw. 57 Prozent (4/7), Reb. 30 (def. 22), TO 13, Ass. 13, St. 8, Bl. 3, F. 21.
Schiedsrichter: Max Kindervater, Benedikt Loder. Zuschauer: 700.

Ebenfalls für das Top-Four qualifiziert:
Rutronik Stars Keltern (70:67 in Chemnitz), TSV Wasserburg (81:61 gegen Saarlouis) und der Herner TC (64:45 gegen Rotenburg/S.). Die teilnehmenden Mannschaften können sich um die Ausrichtung des Turniers bewerben, das am 19. und 20. März ausgetragen wird.

(von Marcus Richter)

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