BC Pharmaserv Marburg verliert beim Deutschen Meister Rutronik Stars Keltern

BC Pharmaserv Marburg verliert beim Deutschen Meister Rutronik Stars Keltern
Das Pharmaserv-Team hat beim Tabellenführer Keltern verloren. Foto: Marcus Richter
Das Pharmaserv-Team hat beim Tabellenführer Keltern verloren. Foto: Marcus Richter

Immer ein bisschen zu spät

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
Rutronik Stars Keltern – BC Pharmaserv Marburg 75:56 (31:25).

Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 2:3) hat beim ungeschlagenen Tabellenführer Rutronik Stars Keltern (5:0) keine Überraschung geschafft. Mit einem überragenden dritten Viertel ebnete der amtierende Deutsche Meister den Weg zum deutlichen Heimerfolg. Die meisten Punkte für die Hessinnen erzielte Michaela VanderKlugt (18).

Eins gewonnen, zwei knapp und eins haushoch verloren. Das kann passieren, wenn ein junges Team beim Meister und Europapokal-Teilnehmer antritt. Der Kader des Teams aus dem schönen Enzkreis ist so stark, breit und tief, dass er selbst mehrere verletzungsbedingte Ausfälle verkraften kann. So war zum Beispiel Ex-Marburgerin Alex Wilke nach einer am Donnerstag im Eurocup erlittenen Nasenverletzung nicht mal in der Halle.

Katastrophale Dreierquote

Für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball bestritt Lena Dziuba nach überstandener Verletzung im sechsten Spiel endlich ihr Saison-Debüt. Zwei Punkte und vier Rebounds in gut 16 Spielminuten, lautet ihre Ausbeute.

Vorne lagen die Marburgerinnen am Sonntagnachmittag nie. Doch hielten sie lange Zeit mehr als gut mit. 14:15 hieß es nach zehn Minuten aus BC-Sicht, ehe der Favorit bis auf 28:18 davonzog (15. Minute). In fast allen Bereichen hielt das Pharmaserv-Team gut mit: 38:41 Rebounds, 15:16 Ballverluste, Zweierquote 54:42 Prozent. Nur bei den Distanzwürfen fiel – bis auf Esther Fokkes ersten Versuch zum 3:5 – nichts. Gar nichts. Die restlichen 24 Versuchen verfehlten ihr Ziel. Auf der anderen Seite traf Keltern 10 seiner 23 Versuche. Sind 9 Dreier, sprich 27 Punkte mehr.

Starker Schlussspurt

Die Hessinnen zeigten – bis auf das dritte Viertel, das mit 29:7 an die Gastgeberinnen ging – eine ordentliche Vorstellung, erzwangen durch gute Defensiv-Aktionen zahlreiche Ballgewinne und trafen aus der Zweier-Distanz hochprozentig.

Das war aber zu wenig gegen die routinierten Kelternerinnen. Die bauten nach dem Seitenwechsel ihre Führung über 43:27 (25.) und 60:32 (30.) bis auf 68:24 aus (34.). Von der 30. bis 36. Minute erzielte Kelterns Courtajia Sanders alle 13 Punkte für ihr Team. Die Ex-Marburgerinnen Joey Klug und Alex Kiss-Rusk steuerten 2 Punkte und 4 Rebounds in 19 Minuten beziehungsweise 4 Punkte und 6 Rebounds in 21 Minuten bei.

Die letzten dreieinhalb Minuten gehörten dann nochmal den Gästen. 15:3. Zwar nur Ergebniskosmetik. Aber es zeugt auch von Charakterstärke, sich nicht abschlachten zu lassen, sondern dem Favoriten bis zur Schlusssirene einen harten Kampf zu liefern.

Patrick Unger (Trainer Marburg): „Dass wir nur 1 von 25 von der Dreierline schießen, ist schon hart, denn die Dreier gehören zu unserem Spiel. Vorige Woche gegen Halle haben wir gut getroffen [12/25], aber da hatten wir viele freie Würfe. Keltern hat uns das Leben echt schwer gemacht. So waren wir immer ein bisschen zu spät. Keltern verteidigt zwei Level höher als wir, da wollen wir mal hin. Unsere erste Halbzeit war okay, aber auch das war nicht immer das, was wir gern sehen würden. Das war teilweise ein bisschen langsam und defensiv ein bisschen undiszipliniert. Im dritten Viertel haben wir gar keinen Zugriff bekommen. Das war auch dem geschuldet, dass unsere Screens und unsere Cuts nicht hart genug waren. Ärgerlich, dass wir wieder ein Viertel haben, das uns killt. Aber man muss auch sehen, dass wir heute das erste Mal mit dieser Rotation gespielt haben. Es war auch kein Spiel, das wir unbedingt gewinnen mussten, und wir haben am Ende nochmal Charakter gezeigt. Es gibt viel, was wir aus diesem Spiel lernen können, um besser zu werden.“

Statistik:

Viertel: 15:14, 16:11, 29:7, 15:24.

Keltern: S.Cooper 11 Punkte, A.Kiss-Rusk 4, J.Klug 2, E.Koskimies 13/3 Dreier, L.-L.Lehtoranta 4/1, S.Roumy 12/2, C.Sanders 21/2, A.Webb 8/2, C.Wilke.

Marburg: Mary Baskerville 5 (6 Rebounds, 3 Steals), Marianna Byvatov 8 (7 Reb., 4 Assists), Rachel Clet 4, Lena Dziuba 2, Maura Fitzpatrick 2, Esther Fokke 5/1, Camila Martinez, Magaly Meynadier 8, Regan Schenck 4, Michaela VanderKlugt 18 (9 Reb.).

SR: Andreas Bohn, Hannes Pflug.

 

Fun Facts: Michaela VanderKlugt stellt mit 18 Punkten ihren persönlichen Rekord in der 1. Liga ein. / 24 erzielte Punkte im vierten Viertel sind für Marburg in Keltern die meisten in einem viertem Viertel und dort die viertmeisten in irgendeinem Viertel.

Fail Facts: Marburgs 13. Niederlage gegen Keltern in Folge und in der Liga der 14. / Nur ein Marburger Dreier sind die wenigsten seit 04.12.2022 (1; 64:76-Niederlage in Hannover). / Die Dreierquote von 4 Prozent (1/25) ist Marburgs niedrigste seit mindestens der Saison 2016/2017. / -22 (7:29) ist Marburgs schlechtestes drittes Viertel seit der Einführung der Spielviertel zur Saison 2000/01, die viertschlechteste Differenz in irgendeinem Viertel und die zweitschlechteste in irgendeinem Viertel in der Liga.

(von Marcus Richter)

 

Nächste Spiele:

Freitag, 03.11.2023, 19.30 Uhr, Heimspiel gegen Hannover.

Samstag, 18.11.2023, 13.30 Uhr, in Berlin.