Fünf Fragen an Patrick Unger (1)

Patrick Unger war mehr als sieben Jahre lang Trainer des Pharmaserv-Teams. Foto: Christoph Luchs

Würdiges Ende einer sehr turbulenten Saison

Zum Abschied unseres Trainers gibt’s zwei Folgen von „Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger“. Hier die Erste:

Das Ende der Saison kam plötzlich. Hattet ihr mit dem Team wenigstens eine Art Abschiedsfeier?
Patrick: Ich hatte für nach dem letzten Heimspiel ein kleine Feier bei mir zu Hause geplant, auch mit ehemaligen Spielerinnen, die extra kommen wollten. Aber es war dann schnell klar, dass wir das absagen mussten. Es tut mir unwahrscheinlich Leid, dass ich mich nicht ordentlich von allen verabschieden konnte. Aber vielleicht ist es so besser für mich, weil es nicht ganz so emotional war. Und es ist irgendwie ein würdiges Ende einer sehr turbulenten Saison.

Und was machst du jetzt in der Corona-Zeit?
Patrick: Sehr viel Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau verbringen. Das ist schon toll. Ich lasse mir viel vorlesen von meiner großen Tochter und spiele Spiele, die ich noch nie gespielt hab. Wir sind viel im Garten und essen drei Mal am Tag zusammen, das gab’s sonst fast nie. Und ich habe angefangen, für meinen neuen Job in der Basketball-Akademie der Giessen 46ers was zu machen.

Und was? Training gibt’s doch keins.
Patrick: Basketball-Trainer ist man nicht nur in der Halle, sondern auch am Schreibtisch. Zumindest, wenn man es ernst meint. Wir überlegen zum Beispiel, wie wir die Corona-Zeit so überbrücken, dass die Spieler aus der Pause fit zurückkommen. Und wir wollen die Coaches auch in der Pause fortbilden. Dazu tauschen wir Ideen aus und machen Videokonferenzen. Selber versuch ich mich auch fortzubilden, geistig und körperlich fit zu halten.

Wie fällt dein Saisonfazit aus?
Patrick: Der Tiefpunkt war das Keltern-Spiel. Bei Marie war mir relativ schnell klar, dass die Verletzung ihr Saisonende bedeuten würde. Und bei Alex Kiss-Rusk hab ich Schlimmes befürchtet, auch wenn nicht gleich klar war, was los war. Aber so hatte ich sie noch nie gesehen. Das tat mir so Leid für die beiden, weil ich so gern mit ihnen zusammengearbeitet habe. Und auch für die Mannschaft. Der Einzug ins CEWL-Final-Four war eine Top-Sache für uns. In der Liga waren wir oft nur ganz nah dran, das war schon enttäuschend. Aber wir haben immer gesagt: Wir messen Erfolg nicht nur an Sieg oder Niederlage.

Sondern?
Patrick: Wir wollten die Spielerinnen weiterentwickeln. Wenn man sieht, was Alex Wilke für eine Saison gespielt hat, dann ist das schön. Joey Klug hat sich stark verbessert und uns durch eine ganz schwere Zeit getragen. Wenn Joey gut gespielt hat, haben wir es auch. Theresa Simon hat sich super weiterentwickelt. Mit Lisa Kiefer haben wir unsere internen Ziele erreicht. Leider mussten wir unserer Situation allerdings einen heftigen Spagat zwischen Siegen und Weiterentwicklung machen.

(von Marcus Richter)

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