BC Pharmaserv Marburg gastiert bei Saarlouis Royals

BC Pharmaserv Marburg gastiert bei Saarlouis Royals
Magaly Meynadier (am Ball, hier im Heimspiel gegen Hannover um Dara Taylor) reist mit dem BC Pharmaserv Marburg am Sonntag an ihre alte Wirkungsstätte: die Stadtgartenhalle in Saarlouis. Foto: Stefan Tschersich

Klassiker beim „Lieblingsgegner“

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg
(Sonntag, 17.12.2023, 15 Uhr, Stadtgartenhalle).

Am dritten Advent steht für den BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 4:6) ein Auswärtsspiel an. Ziel der Reise ist Saarlouis zu den Royals (3:7). Nach der Partie aus der Vorwoche gegen Freiburg (84:81-Heimsieg) der nächste Bundesliga-Klassiker: Gegen kein Team haben Marburgs Erstliga-Basketballerinnen sein dem Wiederaufstieg im Jahr 1992 so oft gewonnen, wie gegen die Mannschaft aus dem Saarland.

42 Siege hat Marburg im Laufe der 31 Jahre gegen Saarlouis eingefahren. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Gegen kein aktuelles Erstliga-Team haben die Hessinen so oft verloren, 31 Mal. Kunststück: Zum 74. Mal spielen beide Clubs – wobei in beiden Städten im Laufe der Zeit die Trägerschaft wechselte – gegeneinander. Saarlouis gegen Marburg ist die zweithäufigste Paarung im Damen-Baskteball-Oberhaus inklusive Pokal seit 1992 (hinter Saarlouis-Wasserburg, 81).

Was die BC-Bilanz trübt: In den letzten vier Duellen gab es nur einen Erfolg. Und in Saarlouis hat Hessens einziger Erstligist im Damen-Baskteball mit 19:18 nur knapp positiv – in den letzten acht Auswärtspartien gab es nur einen Sieg.

Kostenloser Livestream

Der nächste – zum Abschluss der Hinrunde – wäre allerdings besonders wichtig. Wie die folgenden Spielen bis mindestens zum Dreikönigstag, dem 6. Januar. Denn in den nächsten vier Liga-Partien plus Pokal-Viertelfinale treffen die Marburgerinnen als derzeit Achtplaztierter nur auf Gegner, die derzeit hinter ihnen in der Tabelle stehen: Sonntag in Saarlouis (3:7), dann Leverkusen (2:8), in Herne (3:7), Göttingen (4:6) und nochmal Saarlouis.

Dort gab es nach dem Saisonstart mit einem Sieg aus sechs Spielen einen personellen Umbruch: Mitte November musste der Hauptübungsleiter gehen. Die Saarlouiser Basketball-Legende Hermann Paar, der schon in den ersten Duellen des damaligen TV Saarlouis gegen den VfL Marburg vor mehr als 30 Jahren und zwischendurch mehrfach an der Seitenlinie stand, übernahm wieder Verantwortung und bekam in Dragana Svitlica eine neue Trainerin zur Seite gestellt. Außerdem wurden einige Spielerinnen ausgetauscht.

Topscorerin der Liga spielt für Saarlouis

Seitdem gewannen die Royals inklusive des Pokalspiels gegen Marburgs jüngsten Gegner Freiburg drei aus fünf Duellen. Der Trend zeigt also nach oben beim Meister und Pokalsieger von 2009 und 2010, der in Destiny Littleton seine erfolgreichste Punktesammlerin der Liga hat: 22,5 Punkte erzielte die 25-jährige Shooting-Guard durchschnittlich pro Spiel – und dabei nie weniger als 15. Zweitbeste Royals-Scorerin ist Isabelle Spingola (9,1 Punkte / 6 Rebounds). Dahinter folgen fünf Athletinnen mit mehr als sechs Punkten pro Partie, darunter in der 1,94-Meter-Frau Maria Kostourkova (6,2 Punkte) die beste Rebounderin im Team (8,4).

Auch beim BC Pharmaserv Marburg erscheint die Formkurve ansteigend: drei Siege aus den letzten vier Spielen. Die jüngsten beiden allerdings nur mit je drei Punkten Vorsprung. Und auch die Saarländerinnen können’s knapp. Die Bilanz im Dezember: ein Sieg mit +1, ein Sieg nach zwei Verlängerungen und vorigen Sonntag eine Fünf-Punkte-Niederlage in Nördlingen – also deutlich knapper als Marburg an selber Stelle eine Woche zuvor (63:80).

Co-Trainer Tim Michel leitet das Training

Eine besondere Partie wird es für Marburgs Kapitänin Magaly Meynadier. Die Luxemburgerin spielte in zwei Etappen mehrere Jahre für die Royals – auch zuletzt vor ihrer Verletzung, nach der sie in Marburg eine neue Heimat fand. Co-Kapitänin Esther Fokke kehrte am Montag nach rund dreiwöchiger Pause ins Mannschaftstraining zurück. Sie lief in der Saison 2018/19 für die Royals auf.

Gesundheitlich erwischt hat es unterdessen Marburgs Cheftrainer Patrick Unger. Daher leitete sein Assistent, Tim Michel, federführend die Vorbereitung auf das Spiel am Sonntag in Saarlouis.

 

Tim Michel (Co-Trainer Marburg):
„Saarlouis ist besser als es die Tabelle hergibt. Sie haben eine neue Trainerin, die neue Impulse bringt, und die neuen Spielerinnen kommen immer besser rein. Das Team hat gute Schützinnen und eine klare Hierarchie. Wir müssen das Tempo hochhalten und dafür sorgen, dass Saarlouis nicht ins Laufen kommt. Sie haben in Destiny Littleton eine klasse Spielerin: Sie hat einen guten Zug zum Korb und kann auch werfen. Sie macht fast die Hälfte aller Saarlouiser Abschlüsse. Daher müssen wir jeden davon so schwer wie möglich machen. Wir legen unseren Fokus sehr stark auf die Defensive und müssen den Gegner im Eins-gegen-eins stoppen, wollen dabei aber auch unseren offensiven Flow der letzten Spiele mitnehmen.“

 

  • Inzwischen steht auch der Spielbeginn für das Pokal-Viertelfinale BC Pharmaserv Marburg gegen Saarlouis Royals fest: 19.30 Uhr am Mittwoch, 10. Januar 2024, in der Georg-Gaßmann-Halle.

 

(von Marcus Richter)