Trotz Niederlage einen Schritt weiter
Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
BC Pharmaserv Marburg – Rutronik Stars Keltern 68:87 (36:39).
Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 6:13, Platz 9) hat sein Heimspiel gegen Spitzenreiter Rutonik Stars Keltern (17:2) verloren. Das 68:87 gegen den Deutschen Meister ist nicht gerade eine Sensation. Allerdings hatten die Gastgeberinnen 28 Minuten lang mehr als gut mitgehalten (47:50).
Erfolgreichste Punktesammlerinnen waren Samantha Cooper (19) für Keltern und Julia Chandler (18) für Marburg. Zur Spielerin des Tages wählten die Zuschauer die 18-jährige Marianna Byvatov, die mit 14 Punkten einen neuen persönlichen Rekord in der Bundesliga aufstellte.
Vor der Partie hatte der BC seine ehemalige und jetzt gegnerische Spielerin Alex Wilke für die – erstmals – gelungene Olympia-Qualifikation mit der deutschen Nationalmannschaft geehrt. Beide Fanblöcke stimmten gemeinsam „Alex, Alex“-Rufe an.
Dann legte Hessens einziger Erstligist auch sportlich gut los: Vier Dreier – zwei Mal Dziuba, dazu Fitzpatrick und Meynadier – brachten eine 18:12-Führung (7. Minute). Intensives Spiel und hohes Tempo zeichnete die Marburgerinnen gegen das Top-Team in der ersten halben Stunde aus. Beim 23:22 lagen die Hessinnen letztmals vorn (11.), ehe der Deutsche Meister mit einem 11:2-Lauf vorbeizog.
Doch die Lahnstädterinnen verringerten ihre Fehler und blieben dran. Vor allem Byvatov, die am Ende auf genau so viele Punkte kam wie Nationalspielerin Wilke, das aber mit fünfeinhalb Minuten weniger Spielzeit, zeigte unbändigen Willen und furchtlose Aktionen.
Erst in der Mitte des dritten Spielabschnitts bahnte sich in der offenen Partie für das Pharmaserv-Team Ungemach an: Zwei der Inside-Spielerinnen, Julia Chandler (25.) und Michaela VanderKlugt (26.), kassierten jeweils ihr viertes Foul, schauten vorsichtshalber minutenlang nur zu.
Ohne seine Topscorerin der Partie und der der Saison tat sich der BC zunehmend schwer gegen den größer werdenden Druck des Titelverteidigers. Der entschied die Begegnung mit einem viertelübergreifenden 25:5-Lauf binnen 7:47 Minuten (28. bis 35. Minute) von 50:47 auf 75:52, wobei Samantha Cooper 12 dieser 25 Punkte erzielte.
Patrick Unger (Trainer Marburg): „Es gibt Schlimmeres, als gegen Keltern zu verlieren. Das ist wahrscheinlich das beste Team der Liga, und dagegen haben wir drei Viertel lang einen guten Job gemacht. Und das ohne Rachel und ohne die anderen Spielerinnen, die uns eigentlich noch fehlen. Im dritten Viertel hatten wir dann Foul-Trouble bei unseren Großen und mussten sie rausnehmen. Dadurch mussten wir umstellen, waren natürlich mehr so gut im Rebound, und dann hat Keltern offene Dreier getroffen. Sie stehen ja nicht umsonst oben, haben auch die tiefere Bank. Aber wir haben wieder lange gezeigt, was wir können, und ich habe selbst im letzten Viertel viele schöne Sachen gesehen, zum Beispiel die Ballbewegung, Cuts und beim Switchen. Auch wenn wir natürlich lieber gewinnen: Wir sind wieder einen Schritt weiter.“
Alex Wilke (Kapitänin Keltern): „Am Anfang haben wir es nicht geschafft, das Tempo von Marburg mit seinen schnellen Guard zu kontrollieren, sie haben viele gut herausgespielte Würfe getroffen und gegen uns viel Druck gemacht. Wir haben es da noch nicht geschafft, ordentliche Würfe herauszuspielen. Zur Halbzeit waren wir dann mit drei Punkten vorne und haben in der Kabine gesagt: Das wird jetzt unsere Halbzeit! Wir haben selbstbewusst gespielt und endlich Marburgs Transistion gestoppt.“
Statistik:
Viertel: 21:19, 15:20, 13:19, 19:29.
Marburg: Marianna Byvatov 14 Punkte, Julia Chandler 18/1 Dreier, Lena Dziuba 12/2 (5 Rebounds), Maura Fitzpatrick 4/1 (3 Assists), Camila Martinez, Magaly Meynadier 8/2, Regan Schenck 7 (6 Ass.), Michaela VanderKlugt 5 (6 Reb., 4 Ass.), Selma Yesilova.
Keltern: Samantha Cooper 19/2, Alex Kiss-Rusk 10/1, Joey Klug 2, Elina Koskimies, Linda-Lotta Lehtoranta 9, Sara Roumy 18/2, Krystal Vaughn 8, Ketija Vihmane, Adrienne Webb 7/1, Alex Wilke 14.
SR: T.Kazda, P.Sobieszuk. Z: 580.
Fun Facts: Marianna Byvatov stellt mit 14 Punkten ihre neue Bestleistung in der Bundesliga auf. / 47,3 Prozent ist Marburgs beste Feldtrefferquote bei einer Bundesliga-Heimniederlage seit 25.09.2021 – mit exakt den selben Werten (26 Treffer/55 Versuche) gegen den selben Gegner (70:71).
Fail Facts: Viertelübergreifender 5:25-Lauf binnen 7:47 Minuten (28. bis 35. Minute). / 14. Niederlage in Folge gegen Keltern. / Zum ersten Mal verliert Marburg in dieser Saison das Rebound-Duell zweistellig (-14; 23:37)
(von Marcus Richter)
Nächste Spiele:
Sonntag, 25.02.2024, 16 Uhr, in Hannover.
Sonntag, 03.03.2024, 16 Uhr, Heimspiel gegen Berlin.
Samstag, 09.03.2024, 19 Uhr, in Freiburg.
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